· 

Cornelsenwiese: Antwort auf Einwohnerfrage

Jetzt beantwortete Stadtrat Oliver Schruoffeneger ("Grüne") endlich auch die Einwohnerfrage aus der BVV-Sitzung vom 22. August zur Schmargendorfer Cornelsenwiese und deren Umweltbelastung:

 

10.  Einwohnerfrage:   Norbert Machachej

      Cornelsenwiese – Umweltgerechtigkeit

      (bitte auch schriftlich beantworten)

 

1.     Die im FIS Broker veröffentlichte Karte zur Umweltgerechtigkeit aus dem Umweltatlas weist dem Gebiet, in welchem die Cornelsenwiese liegt, als einzigem in ganz Wilmersdorf die schlechteste mögliche Einstufung zu.
Wie hat das Bezirksamt bei seiner bisherigen Planung zur Cornelsenwiese diesen Umstand berücksichtigt?

 

2.     Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, die Situation in dem Gebiet hinsichtlich der Umweltgerechtigkeit zu verbessern?

 

3.     Ist es nicht unverantwortlich, ausgerechnet in diesem Gebiet die Umweltsituation durch die Bebauung einer Grünanlage weiter zu verschlechtern?

 

 

Sehr geehrter Frau Vorsteherin, sehr geehrter Herr Machachej,

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

die 10. Einwohnerfrage beantworte ich im Namen des Bezirksamtes wie folgt:

 

zu 1.

Die vom Fragesteller vorangestellte Aussage, dass die Cornelsenwiese in dem Gebiet mit der nach Umweltatlas schlechtesten Einstufung hinsichtlich der sog. Umweltgerechtigkeit liegt, bedarf zum besseren Verständnis einer ergänzenden Erläuterung.

Richtig ist, dass der Bereich zwischen Mecklenburgischer Straße, Schlangenbader Straße und Dillenburger Straße in der integrierten Mehrfachbelastungskarte (durch die Kernindikatoren Lärmbelastung, Luftschadstoffe, Grünflächenversorgung, Bioklimatische Belastung und Soziale Problematik) als fünffach belastet gilt und damit als im Vergleich am höchsten belasteter Bereich in Wilmersdorf dargestellt ist. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf die sich aus der Lage am Rand der Stadtautobahn und der Mecklenburgischen Straße ergebende besondere Situation im Hinblick auf Schall- und Schadstoffimmissionen.

Die für den Kernindikator „Grünversorgung“ vorliegende Karte des Umweltatlasses stuft das hier betrachtete Gebiet in die gleiche Kategorie ein, wie die meisten Bereiche Wilmersdorfs.

 

zu 2.

Die Möglichkeit zur Verbesserung der Situation durch Einflussnahme auf die emissionsträchtigen Verkehrsträger wird als gering angesehen. Eine ggf. als erforderlich angesehene Inanspruchnahme von Grünflächen sollte, unter Abwägung aller relevanten Belange, in angemessenem Umfang erfolgen.

 

zu 3.

Das Bezirksamt verfolgt mit der Aufstellung des Bebauungsplans 4-57 VE das Ziel, die Realisierung dringend benötigten Wohnraums mit einem signifikanten mietpreisgebundenen Anteil zu ermöglichen. Gleichzeitig soll die hierfür erforderliche Inanspruchnahme bisheriger nicht überbauter Flächen dadurch kompensiert werden, dass die Freiflächenqualitäten im Gebiet insgesamt erweitert und qualifiziert werden.              

 

Auf Grundlage der Festsetzungen des Bebauungsplanentwurfes sollen die bisher oberirdisch angeordneten Stellplätze entfallen und in einer Tiefgarage untergebracht werden, was zu einer erheblichen Reduzierung der Schall- und Schadstoffemissionen am Standort beitragen wird.

 

Geplant ist eine umfängliche Neugestaltung und ökologische Aufwertung der Freiflächen einschließlich der Schaffung ruderaler Wiesenflächen, umfangreicher Strauch- und Baumneupflanzungen, der Neugestaltung von Spiel- und Aufenthaltsflächen und der Wegesysteme bis hin zur Schaffung von Unterflurmüllsystemen.

In der Flächengegenüberstellung ist im Vergleich zum Bestand durch die Neuplanung lediglich eine zusätzliche Inanspruchnahme von Freiflächen von 115m² verbunden. Unter Berücksichtigung der geplanten ökologisch wirksamen Dachbegrünung auf allen neuen Wohngebäuden (1280m²) ist sogar ein Zuwachs an z.T biotopflächenrelevanter Fläche von 1175 m² zu verzeichnen.

Die im Rahmen des Verfahrens erstellte qualifizierte Außenanlagenplanung führt nach Auffassung des Bezirksamtes im Vergleich zur bisherigen Situation eindeutig zu einer Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Quartier.

Schruoffeneger